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Mittwoch, 18. April 2012

Kleine Geschichte über einen lieben Stammgast

Ein Außendienstmitarbeiter einer großen Motorradfirma, der regelmäßig einen Motorradhändler in Oberharmersbach besucht, übernachtet seit vielen Jahren bei uns im Jägerstüble.
Wenn er an der Hauptstraße beim Gasthaus Sonne in unser Holdersbachtal abbiegt, ruft er seine Frau an und teilt ihr mit, dass er ab jetzt bis zum nächsten Vormittag auf seinem Handy nicht mehr zu erreichen ist. Darauf freut er sich, denn so ist er auch geschäftlich nicht erreichbar und kann seinen Feierabend so richtig genießen. 
Es hat auch seine Vorteile, wenn nicht überall Handy-Empfang ist!
Meistens ist er in unserem alten Einzelzimmer unter gekommen, ab und zu schläft er auch in einem der Doppelzimmer. Sein Stammplatz hat er am Stammtisch, ist schon bekannt bei unseren Stammtischgästen aus der Nachbarschaft und hat so auch meistens Unterhaltung oder er liest eines seiner Bücher (hat denselben Buchgeschmack wie Martin!). So lange er hierher kommt, isst er immer Rumpsteak, trinkt ein paar "Viertele" und geht dann schlafen. Gestern hat er mit uns im Nebenzimmer noch das Fußballspiel angeschaut, er ist übrigens Dortmund-Fan und so war das recht lustig mit meinem Bayern-Fan zusammen.
Er ist so begeistert vom Jägerstüble, dass er sogar schon ein Wochenendurlaub mit seiner Frau hier verbracht hat. Auch damals saßen die beiden zum Abendessen am Stammtisch. Es war Samstagabend. Und Samstagabends, nach der Kirche, wird unser Stammtisch meistens voll. Auch der Hinterbauer Senior kam immer und bestellte sein kleines "Radler". Kirchgang macht durstig und als ich ihm sein Radler brachte nahm er einen riesigen Schluck, stellte das Glas ab und sagte:" Ohhh, ich mein grad, mir brunnst ein Engel in Hals!"
Die Frau unseres Hausgastes verschluckte sich am Essen und musste so lachen, dass sie nicht mehr weiter essen konnte. Noch heute muss sie lachen, wenn sie daran denkt, und so bleibt Hinterbauer Hubert, auch bei ihr (und bei ihm sowieso!) unvergessen!
Eingecheckt hatte er diesmal in der neuen "Himmelsstube", er war total perplex! Er kannte das Zimmer ja von vorher und war nun ganz begeistert. 
Es macht Spaß, wenn man einem lieben Gast so eine Freude bereiten kann! 

Freitag, 13. April 2012

Badischer Spargel


Nun ist es wieder so weit: es gibt badischer Spargel im Jägerstüble. Das heißt für mich, jeden morgen Spargel binden. Martin schält und ich binde sie Portionsweise zusammen. Ca. 200 gr für die kleine Portion und ca. 280 bis 300 gr für die große Portion. Bei schönem Wetter mache ich meine Arbeit am liebsten draußen im Garten. Dann wird die Waage, die Schere, die Spargelschnurr und der Vorratsbehälter auf den Gartentisch gestellt und ich lege los. Und wenn ich fertig bin, wird der gebundene Spargel mit einem gut feuchten Tuch abgedeckt und im Kühlschrank aufbewart. Zur Zeit ist das Wetter hier in Oberharmersbach aber sehr "aprilig" und somit nichts zum draußen sitzen. Na ja, wird auch noch kommen, es gibt bei uns ja bis Ende Mai Spargelspezialitäten. Im Juni falle ich dann immer in ein Loch, weil nichts mehr zum binden da ist ;-))
Also, merkt Euch: ab morgen Spargelkarte im Jägerstüble!

Montag, 9. April 2012

Das Essensproblem

An Stresstagen wie über die Osterfeiertage oder auch viele Sonntage haben wir meist keine Zeit Mittag zu essen. Auch weil wir ja durchgehend warme Küche haben. Und so macht Martin mir meistens gegen Nachmittag irgend eine Kleinigkeit, die ich einfach im vorbei gehen essen kann, damit man wenigstens mal wieder was im Magen hat und auch wieder besser denken und sich konzentrieren kann. Heute hat er mir eine leckere Currywurst mit selbstgemachter Ketchupsoße gebruzelt, das hat super geschmeckt und war genau das Richtige für Zwischendurch. Und heute Abend, als alle Gäste weg waren, haben wir dann in Ruhe ein ganz tolles "Coq au vin" verspeist. Mit Baguettebrot, Salat und einem Gläschen Weißherbst - besser kann man anstrengende, arbeitsreiche, aber tolle Tage nicht abschließen.

Samstag, 7. April 2012

Spezialitäten-Umstellung

Bärlauch-Creme
Bis gestern Abend, 20 Uhr, gab es bei uns im Jägerstüble "Fisch-Spezialitäten" und ab heute gibt es, über Ostern, Lammbraten. So eine Umstellung der Speisekarte ist für die Küche immer purer Stress, vor allem, wenn am Tag vorher ein Feiertag war. Feiertag heißt bei uns auch immer: Großkampftag!
Lammbraten
Also beginnt Martin heute morgen seinen Dienst in der Küche um 8 Uhr. Zuerst wird der Braten angesetzt und die Kartoffeln für den Teig der Pommes Dauphine gekocht. Zwischendurch vom Bratenfond die Soße angesetzt. Außerdem muss noch einiges von der normalen Speisekarte vorbereitet werden. Heute waren das:  Spätzle machen, Kartoffel für Bratkartoffel kochen und schälen, Zwiebeln schälen und schneiden, Salate vor richten. Pünktlich zum Soße ansetzen kam noch die Großmarkt-Lieferung: so schnell wie möglich alles in den Kühlschränken verstauen, was vor so Feiertagen auch immer ein logistisches Problem in unserem kleinen Haus ist.
Ratatouille-Gemüse
Dann wurde der frische Bärlauch gehackt und zur Suppe gekocht, zwischendurch muss das Frühstücksgeschirr abgewaschen und versorgt werden. Schließlich wird das Ratatouille-Gemüse angesetzt und dann kommen auch schon die ersten Mittagsgäste - Lammbraten war noch nicht ganz tischfertig.
An solchen Tagen unterstütze ich Martin tatkräftig in der Küche, ich plane da auch nichts anderes ein, da ich ja auch bei mir im Service durch die Speisekarte-Umstellung Extra-Arbeit habe: Tafeln umschreiben, Einlegeblätter der Speisekarte umtauschen, Schaukasten vor dem Haus neu gestalten und die Kasse umprogrammieren. Und an solchen Tagen bin ich dann auch doppelt so glücklich über meine Haus-Fee Karin, die sich um die Sauberkeit im ganzen Haus kümmert.
So haben wir dann doch auch alles wieder geschafft und Ostern kann kommen.
Wir wünschen frohes Eiersuchen!

Sonntag, 1. April 2012

Molto caputo!

"Gläsernes Wochenende" war toll und die Gäste waren schlichtweg begeistert. Ich hätte nie gedacht, wie man mit so einer Führung durchs Haus vor allem die Stammgäste begeistern kann. Wir haben ja nur Komplimente erhalten und auch die Gäste, die noch nie hier waren, haben sich über die Möglichkeit, mal hinter die Kulissen zu schauen, richtig gefreut. Sowas spornt an und man weiß wieder, für was man so viel arbeitet. Danke Euch allen, die Ihr heute hier wart, hat richtig Spaß gemacht mit Euch. Danke an unser Team, Ihr wart spitze! Und Danke an Karl-August-Lehmann, der tolle Fotos geschossen hat!
Und ich habe in meinem Leben noch nicht so viel geredet wie die letzten 3 Tage!
Ich bin mir sicher, das war eine tolle Werbeidee und hat irgendwann mal Wiederholungsbedarf. Aber jetzt bin ich am Ende und freue mich riiiiesig auf unseren Ruhetag, an dem ich vor allem meine Stimme schonen und Schlaf nach holen werde.Gute Nacht!
P.S.: Auflösung unserer Schätzfrage: seit Februar 2005 hat unsere Geschirrspülmaschine in der Küche 147869 Spülgänge und 33156 Betriebsstunden hinter sich! Den Gewinner unter 364 Teilnehmern ermitteln wir morgen!