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Montag, 26. August 2013

Menschen einer Wirtinnen-Woche


Diese Woche war ansträngend und lang. Das Zimmermädel hatte Urlaub, ihre Vertretung konnte nicht jeden Tag arbeiten und beim Küchenpersonal war auch wieder der Wurm drin. So bin ich nur 2 mal zum schwimmen gekommen und mein Training ist diese Woche ganz ausgefallen. Das fehlt mir schon! Heute habe ich das erste Mal seit ewigen Zeiten sogar verschlafen - da fängt der Tag dann super an, wenn die Hausgäste auf den Frühstücks-Kaffee warten müssen!
Aber es war eine schöne Woche mit vielen netten Gästen:

Da war der sympatische 1860-Fan aus Bayern, der mit seiner ebenso sympatischen Frau im Jägerstüble ein paar Tage Urlaub machte. Wir haben uns gleich super verstanden, die Chemie hat gepasst und das Thema Fußball war natürlich immer präsent, wenn der FC-Bayern-Koch aus seiner "Höhle" kam!

Da war das unheimlich nette junge Pärchen aus Berlin, die ZWEI Wochen Urlaub in der "Himmelsstube" verbrachten, die leidenschaftliche Fahrradfahrer waren und in Baden-Württemberg ihr neues Lieblings-Bundesland gefunden haben: "Ist das schön hier! So viele Berge, da macht das Rad fahren erst so richtig Spaß!" Und es zeigte sich wieder einmal, wie wichtig es für die Gäste ist, kostenloses WLAN im Hause an zu bieten. Die Berliner ladeten im Haus die GPS Daten der geplanten Touren aufs Handy und sind so sorglos viele viele hundert Kilometer durch den Schwarzwald geradelt.

Da war die Familie aus Oberharmersbach, in der es eine große "Schalke-Fanin" gibt, am großen Stammtisch auf der Terrasse. Der Schlagabtausch zwischen ihr und dem FC-Bayern-Fan aus der Küche war gewaltig und das Lachen der Familie hörte man bis spät Abends im ganzen Tal, als Martin an den Tisch kam, um ihr auf dem ipad die FC-Bayern-Hymne vor zu spielen!

Da war Kunigunde Luftballon privat zu Besuch im Jägerstüble. Sie hatte Geburtstag und sich eine kleine Wanderung in Oberharmersbach gewünscht um anschließend ein dickes Steak im Jägerstüble zu verdrücken.
Kunigunde ist meine älteste "Twitter-Freundin" und wir beide haben auf ihr Fest natürlich mit einem Glas Sekt angestoßen. Weil ich nicht viel Zeit hatte, stand das Glas ziemlich lange an Kunigundes Tisch und in dem Moment, als ich es auf ex weg trank (weil es ja sonst warm wird!), kam der 1860er an, sah wie ich das Glas am Halse hatte und meinte: "Ich wusste doch, einen Fehler muss sie haben!" ;-)

Da war "Lene", die Hinterbäuerin-Senior, die das 1. mal seit ihr Hubert gestorben ist, wieder im Jägerstüble war. Sie ist nicht mehr gut zu Fuß und braucht beim Gehen Hilfe. Ihre Kinder haben sie mit "gezippelt" - das war schön! Hab ich mich gefreut! Danke Lene - ich vermisse Dich am Samstagabend immer noch am Stammtisch!

Da war die Familie "Georgisenbauer" mit Kind und Kegel am Samstagabend zum Hochzeitstag feiern im Jägerstüble. Die Tochter hatte bei Facebook meine Schätz-Frage fast richtig beantwortet: Wie viele Schritte bin ich am letzten Sonntag gelaufen? Es waren 27 501 Schritte, das Mädel war mit 27 499 ganz dicht dran und hatte somit ein Schnitzel gewonnen. War das ein "Hallo" in der Gaststube, denn ihre Geschwister waren schwer neidisch ;-)


Da war Sabina, unser Sonntags-Küchenmädel. Wir hatten heute Vormittag mit dem Koch in der Küche schwere Disskusionen wegen dem heutigen Kalenderblatt. Als ich Martin zur Beruhigung sagte: "Falls Du mal vom Boot ins Wasser fällst, ich springe hinter her und rette Dich!", meinte Sabina: "Aber erst wenn er ein paar Meter weiter unten ist und man keine Bläderle mehr aufsteigen sieht!" Worauf ich meinte: "Du sprichsch aus, was ich denke!" Ohje, wäre ich doch nur ruhig geblieben: "Euch nehme ich nie mit auf ein Boot!", war des Koches schnippische Antwort ;-)


Da war Ju Zeisset, Chefin vom Museumscafe und Hofladen Zeisset aus Weisweil und schon lange eine Internet-Freundin von mir. Sie hatte heute mit ihrer Freundin einen Ausflug ins Jägerstüble gemacht und ich hatte sogar ein kleines bisschen Zeit für sie. Wir haben uns sofort super verstanden und ich habe ihr gerne versprochen, bald mal einen Ausflug an den Kaiserstuhl zu machen.


Im Grunde sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.
Wilhem von Humboldt

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