Aus dem Leben einer Wirtin

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Mittwoch, 30. Januar 2013

Kartoffelsuppe...

...und dazu "dicke Klopfer" von Schwarzwaldfleisch, das war heute unser Mittagessen! Morgen kommt Martins Mama wieder und dann gibt es ja immer ein Gourmet-Menü, deshalb heute was einfaches - aber leckeres!
Rezept für die Kartoffelsuppe:
Karotten, Sellerie, Lauch, Kartoffeln grob würfeln und mit gehackter Petersilie in großem Topf mit Butter anschwitzen.
Mit Rinderbrühe auffüllen und weich kochen lassen.
Durch einen Sieb passieren.
Mit Maggi und Sahne abschmecken, eventuell noch etwas Salz.
Und - was sagte schon Paul Bocuse: ich brauch Butter, gebt mir mehr Butter! - noch Butter in die fertige Suppe geben, das gibt den guten Geschmack!
David isst zur Kartoffelsuppe gerne Waffeln, aber unser Waffeleisen ist kaputt. Deshalb gibt es die "dicken Klopfer" zur Suppe, die schmecken spitze!
Mit denen kann man übrigens auch gut Wurstsalat machen!


Sonntag, 27. Januar 2013

Wenn der Vater mit dem Sohne...

...einmal Auto fährt, der Sohn erst seit einem Tag den Führerschein besitzt und der Vater in seinem Leben noch nie selbst Auto gefahren ist, dann passiert sowas, wie die lustigste Geschichte dieser Woche:
Papa Martin muss schnellstmöglichst aufs Rathaus um sich einen vorläufigen Personalausweis ausstellen zu lassen, damit das kleine Auto von Sohn David auf Papas Motorradversicherung angemeldet werden kann um den Versicherungsbeitrag für David niederer zu halten. Mama Sonja kann Papa Martin nicht ins Dorf fahren, da Gäste im Jägerstüble sitzen und bedient werden wollen, so fährt Sohn David mit Mama Sonjas kleinem Subaru Justy seinen führerscheinlosen Vater zum Rathaus. Mit dem vorläufigen Personalausweis fahren die beiden Herren dann gleich zum Autohändler, damit der Davids neues Auto anmelden kann. Sie merken auf der Fahrt, dass ein rotes Lichtlein im Armaturenbrett leuchtet und irgendwann fängt es auch an, verbrannt zu riechen.
Als sie beim Autohändler glücklich angelangt sind, marschieren sie gleich zum KFZ-Mechaniker Eugen und erzählen ihm ihre Misere vom roten Lichtle. Dieser setzt sich in Mama Sonjas kleines Auto und fährt los - er kann nichts finden, kein rotes Licht leuchtet auf und alles ist o.k.
Schließlich fragt Eugen Sohn David, was für ein rotes Lichtle denn gebrannt hatte, der zeigt es ihm und Eugen grinst die zwei Spezialisten an: "Das ist die Handbremse"!
Einen Tag später hat David sein eigenes Auto und jedes Mal, wenn er damit los fährt, schickt Martin ihm ein: "Handbremse lösen!" hinterher. David kontert aber gekonnt: "Mach Du erst mal den Führerschein!"


Samstag, 26. Januar 2013

Feierabend mit Musik

Eifrige Leser dieses Blogs wissen, dass ich zum Feierabend immer gerne Musik höre und ab und an mal was darüber hier schreibe, da mir immer eine kleine Geschichte aus meinem Leben dazu einfällt.
Die "Toten-Hosen" waren immer der Dauerbrenner zu unseren "Adler-Zeiten" von 1992 bis 1997. Der "Adler", mitten im Dorf in Oberharmersbach war ein gutbürgerliches Lokal mit großem Tresen und zu unserer Wirtezeit der Treffpunkt für Junge und Junggebliebene. Wir hatten eine riesige Schallplattensammlung die dort zum Einsatz kam und später durch CDs ersetzt wurde, um die Platten zu schonen. So konnten wir die vielen unterschiedlichen Musikwünsche unserer Gäste stets erfüllen. Es gab viele Live-Rock-Konzerte und Musikveranstaltungen die immer bis unters Dach ausgebucht waren. Zur Fasent war im "Adler" natürlich auch die Hölle los. Mit der Oberharmersbacher Rock-Band "Alc 4,9% voll" haben meine Schwester Claudia und ich jeden Fasentsamstag den "Adler-Ball" veranstaltet, mit Ballett, Büttenreden, Sketchen und natürlich viel Gesang und Musik. Werde mal ein paar Fotos aus der Kiste kramen und zur Fasent hier veröffentlichen, wird bestimmt interessant! ;-)
War eine schöne Zeit an die ich und alle damaligen Gäste immer wieder gerne zurück denken! Und zu diesen Zeiten gehörten unter anderem die Songs von den "Toten-Hosen".
Heute Abend habe ich ein Stück der Band ausgesucht, das lange nach unserer Adlerzeit veröffentlicht wurde, nämlich im Jahre 2005 nach ihrem Live-Auftritt im Wiener Burgtheater. Mir persönlich haben schon immer die Texte der Band am besten gefallen. Und mit diesem tollen Text gehe ich jetzt träumen und sage: Gute Nacht!





Freitag, 25. Januar 2013

Wenn der Wurm drin ist, ist er drin

Letzte Woche ging es los - mit dem Wurm: Pumpe von der MEIKO Geschirrspülmaschine in der Küche kaputt. Monteur von "Friedmann" war fast den ganzen Tag beschäftigt, bis er die alte Pumpe ausgebaut, die Neue gekommen und diese dann eingebaut hatte. Ich will gar nicht wissen, wie hoch die Rechnung sein wird :-(
Ich ahnte ja da schon, dass das erst der Anfang sein wird. Denn wenn bei uns etwas kaputt geht, dann kommen garantiert noch ein paar andere Teile hinterher, die das Zeitliche segnen.
Am Sonntag hat sich diese Ahnung schon angefangen zu bestätigen: in den Gäste-WC's lief das Wasser nicht mehr ab. Montag morgen gleich den Klempner angerufen, der kam am Mittag vorbei - Rohr verstopft. Wir mussten erst mal draußen im Freien den Deckel zur Klärgrube frei räumen, dort steht im Winter die Terrassenbestuhlung drauf, und dann wurde mit Spezialgerät das Rohr zur Toilettenanlage frei gepustet. Das Rohr scheint defekt zu sein und sollte bald mal erneuert werden, meinte unser Hausklempner Konrad.
Gestern Mittag  gab noch Sohnemann Davids PC nach 7 Jahren seinen Geist auf! Kind braucht natürlich einen neuen Rechner, denn ohne geht gar nicht. Computer ist wichtiger als eigenes Auto!
Allerdings hatten wir da schon für David auch ein kleines gebrauchtes Auto beim "Brucher Alfred" bestellt. Die Versicherung soll auf Martin laufen, wegen der Prozente. Und als "Brucher Alfred" gestern Abend vorbei kam um eine Kopie von Martins Personalausweis mit zu nehmen, damit er das Auto anmelden kann, hat Martin mal wieder festgestellt, dass sein Ausweis schon 2 1/2 Jahre abgelaufen ist. Wenn der Wurm mal drin ist, ist er drin!
Und gleich anschließend dann der "Supergau" im Jägerstüble - Heizung funktioniert nicht mehr! Der Kessel zeigt noch 28 Grad an und wir hatten uns schon gewundert, warum es immer kälter wurde im Haus. Gleich ans Telefon und unseren Freund und Heizungsmonteur "Engele" angerufen. Der kam auch prompt um 21 Uhr vorbei und meinte nur: Boiler kaputt! Er hat die Heizung allerdings so eingestellt bekommen, dass wir unseren Ölbrenner laufen lassen können bis der neue Boiler geliefert und montiert wird. Nur unsere Fernwärme vom Nachbarhof können wir bis dahin nicht nutzen.
Also mir würde es jetzt so langsam reichen - mit den Würmern!

Aber zwischendurch hat man auch wieder Glück im Unglück:
gerade jetzt kommt schon der neue Boiler angefahren und der
Monteur kann loslegen!



Dienstag, 22. Januar 2013

Der Vortrag

Gestern Abend war es so weit - ich wollte meinen Oberharmersbacher Kollegen zeigen, wie man die Neuen Medien als Touristiker und Handwerker erfolgreich nutzen kann!
Handwerker vom Ort waren leider keine da, was wohl auch daran lag, dass die Plätze begrenzt waren und der Abend schnell ausgebucht war.
Unsere Tourismus-Chefin Jill Löffler hatte den Computerraum der Brandenkopf-Schule angemietet, vor dem Raum zwei Stehtische mit Getränken und was zum Knabbern aufgebaut, für die kleine Pause zwischendurch.
Um 19 Uhr startete Jill Löffler mit einer kurzen Erklärung des Destinationsmanagments - da hielt sich mein Lampenfieber noch in Grenzen. Ich dachte mir immer: "Was Jill kann, kann ich auch!" ;-)
Und dann war ich an der Reihe! Mein Programm sah so aus: eine knappe Stunde Präsentation seit wann-, wie- und warum ich in den Sozialen Medien so aktiv bin. Dann eine kleine Pause und anschließend wollte ich meinen Zuhörern am zentralen Rechner zeigen wie diese Sozialen Netzwerke, die ich nutze, aussehen, auf was man besonders achten sollte und Fragen dazu beantworten.
O.k., so weit so gut. Ich stand also an Jills Platz, vor der Leinwand, habe meine Zuhörer brav begrüßt, tja und dann ging es los: ich wurde immer aufgeregter, hörte mein Herz bis in den Hals schlagen, meine Stimme wurde immer zittriger und ich musste dem Drang, den Raum schnellstens zu verlassen, gründlichst widerstehen!
Ich glaube das brauchte fast eine halbe Stunde, bis ich gemerkt habe, jetzt beruhige ich mich langsam!
Aber den Teilnehmern hat es gefallen - so kam es mir jedenfalls vor - und ich wurde hinterher auch schwer gelobt. Es wurde immer wieder gelacht und keiner hatte einen gelangweilten Eindruck gemacht.
Ich war froh als die Pause kam und ich gaaanz schnell einen großen Schluck Wasser trinken konnte. An den Stehtischen war die Stimmung dann locker und gelöst, wir haben viel gelacht und so konnte ich beruhigt weiter machen im Programm.
Jetzt war mein Platz am Rechner des Computerraums der Schule und ich habe erst einmal gezeigt, wie die Unternehmen sich bei Google+ eintragen sollten, meiner Meinung nach sollte das jeder machen und ist ungemein wichtig!
Dann habe ich ein paar Internetseiten von Vermietern gezeigt, solche die top dastehen, welche, bei denen das eine oder andere leicht verbessert werden kann und welche wo ich sagen musste: das geht gar nicht!
Ich hatte den Eindruck, dass diese Tipps bei den Zuschauern gut ankamen.
Dann ging es weiter zu Facebook, das jägiblog habe ich natürlich noch gezeigt und immer wieder gab es Fragen dazwischen.
Wahnsinnig hat mich in dieser Zeit eigentlich nur noch der Rechner gemacht - der war viiiiiiel langsamer als ich! Da stehen Computer in deutschen Bildungsstätten, die langsamer sind als der Mensch, der davor sitzt! "Hoch technologisiertes Land" ist das!
Gegen 22 Uhr hatte mich dieser Rechner genug geärgert und wir sind dann zum Ende der Veranstaltung gelangt.
Ich habe allen Teilnehmern noch Unterlagen mit gegeben, mit wertvollen Tipps und einer Anleitung, wie sie sich eine Fanseite bei Facebook anlegen können.
Applaus bekam ich auch ;-) und anscheinend hat es allen gefallen. Als Dankeschön für meine "gute Tat" habe ich einen Geschenkgutschein und ein Blümchen erhalten - ich habe mich riesig gefreut!
Anschließend sind wir noch was trinken gegangen und als ich schließlich zu Hause im Bett lag habe ich nochmal alles Revue passieren lassen, auch einiges gefunden, was das nächste Mal geändert werden kann und war wieder so aufgeregt, dass ich erst gegen 2 Uhr eingeschlafen bin!

Danke an alle, die gestern Abend an meiner Aufregung teilgenommen haben!
Schön - so kleine Aufregungen im Leben einer Wirtin! Mir hat es Spaß gemacht!



Fotos während der Präsentation hat Karl-August Lehmann gemacht, die werde ich veröffentlichen, sobald ich sie habe!

Donnerstag, 17. Januar 2013

Rezept Orangen-Ente

Wenn in der Gaststube in diesen Tagen nicht viel los ist, probiert Martin in der Küche neue Rezepte aus! Und jeden 2. Donnerstag gibt es für uns sowieso immer was ganz besonders leckeres, denn Martins Mama "Anna" kommt dann immer zum bügeln. Heute Mittag gab es Orangen-Ente:
Eine küchenfertige junge Ente (ca. 2 kg) in Öl auf höchster Stufe von allen Seiten anbraten.
30 Minuten in den vorgeheizten Backofen schieben bei 180 Grad Umluft!
1/2 Liter Orangensaft, 2-3 EL Orangenlikör und 1 EL Honig über die Ente gießen.
Weitere 30 Minuten in den Ofen schieben und alle 10 Minuten mit dem Fond begießen.
Nach Beendigung der Garzeit die Ente aus dem Topf nehmen und warm stellen.
Die Sauce durch einen Sieb gießen und um die Hälfte einkochen lassen bis sie sirupartig ist.
100 g Butter dazugeben und mit Schneebesen einrühren. Darf nicht mehr kochen!
Mit Salz und Pfeffer abschmecken. Von einer Orange dünne Streifen schneiden, ohne die weiße Haut, denn die wird bitter, und diese in die Sauce geben.
Die Ente anrichten und mit einem Teil der Sauce begießen.
Dazu passen hervorragend Kartoffelplätzchen!


Gott sei Dank - oder leider - kommt meine Schwiegermutter nur alle 2 Wochen ;-) 

Mittwoch, 16. Januar 2013

Silikon...

...Iiiihhh, es gibt nichts furchtbareres!
Ran an den Feind!
Eine meiner unbeliebtesten Arbeiten in den Wintermonaten: das Silikon in den Duschen der Gästezimmer auskratzen, alles sauber machen und wieder frisch silikonisieren! Das Auskratzen des alten Silikons ist eine schweißtreibende Arbeit, das neue Silikon ausbringen ist eine Schmiererei (ich bin bei sowas sowieso immer ein "Schmurli"!), außerdem riecht es so gräßlich und die ganze Arbeit in der Hocke und auf den Knien zu verreichten ist auch nicht gerade so angenehm. Furchtbar! Aber was sein muss, muss sein! Nach starker Saison haben es die Fugen in den Bädern nötig und wenn Zimmermädel Karin die Generalreinigung des Jahres in Angriff nimmt, geh ich Duschen - ähhh - geh ich an die Duschen!

Arbeitswerkzeug einer Wirtin?


Alles wieder frisch!
Und eines ist klar: ich käme nie auf die Idee mir so ein Material irgendwo einsetzen zu lassen ;-)

Dienstag, 15. Januar 2013

Schlachtplatte

Im Januar gibt' im Jägerstüble Schlachtplatte!

Frische Blut- und Leberwürstle von der Wagner-Metzgerei in Zell, gekochte Schweinepipple von Schwarzwaldfleisch und Kartoffelpürree (auf oberharmersbacherisch heißt das: Erdäpfelbabbe!) und Sauerkraut. Dazu gibt es natürlich Bratensoße, denn die Badener brauchen immer für alles viel Soße. Ein paar Gäste mögen auch noch Senf zur Wurst, aber ich persönlich sage immer, ich brauche nur Senf, wenn die Wurst nicht gut ist! Und die Wagner-Würschtle sind Lecker!







Samstag, 12. Januar 2013

Bioenergiedorf Oberharmersbach

Meine Gedanken zur "Nahwärme" Oberharmersbach:
Laut Machbarkeitsstudie vom 28.09.2011 wird das Projekt "Nahwärme" 12 Millionen Euro kosten.
Wer garantiert, dass es bei diesen 12 Millionen bleibt? Siehe S21, Elbphilharmonie und Berliner Großflughafen!
Für mich ist das eine ganz einfache Rechnung:
(Zuschüsse lasse ich außen vor, denn 1. bezahlt die immer der Steuerzahler und 2. bekomme ich die auch, wenn ich mir privat eine neue ökologische Heizungsanlage baue.) Wenn 400 Häuser anschließen, was ja der günstigste Fall wäre, dann sind das, bei  12 Mio., pro Haus 30 000 Euro - plus Zinsen bei 20 Jahren Laufzeit. Egal, wer nun das Geld aufbringt - Genossenschaft, Banken, Hauseigentümer usw. - diese Investition muss bezahlt werden!
Baut sich jedes dieser Häuser seine eigene Heizung wird das höchstens ein Drittel von 30 000 Euro für diesen Hausbesitzer kosten. Die Heizung läuft mindestens 20 Jahre, ich bekomme obige erwähnten Zuschüsse und ich kann heizen mit was ich will, wann ich will und wie viel ich will. Das heißt, ich bin UNABHÄNGIG!!!
Das Jägerstüble ist auch an Nahwärme angeschlossen. Wir bekommen die Wärme von der Hackschnitzelheizung vom Nachbar Schwabenlenz. Unsere 15 Jahre alte Ölzentralheizung springt bei Störungen sofort ein, wir haben in der Gaststube unseren Kachelofen und bezahlen bis jetzt die Hälfte des kWh-Preises, den ich von anderen Bioenergiedörfern mit "Nahwärmeversorgung" weiß! Der Schwabenlenz bezieht die Hackschnitzel komplett aus seinem eigenen Wald, muss nichts dazu kaufen und wir schonen unseren Ölofen, der damit eine längere Haltbarkeit haben wird. Wir haben nicht viel weniger Heizkosten, als vorher mit Öl, aber wir sind umweltfreundlicher. Und die Leitung bis zu uns hat nur 3 % Wärmeverlust!!! 
So könnte man doch auch Bioenergiedorf werden: lauter kleinere Anlagen, die mit heimischem Holz betrieben werden.
So wie es mit dem Paulimühlenhof im Dorf geschieht, so wie es die Fa. Rombach im Obertal vor hat, so wie es bei uns hier ist und wie es noch ein paar kleinere gemeinschaftliche Anlagen im Ort gibt.
Vor allem hätten wir kein Standortproblem und das allerwichtigste - wir alle wären weiterhin autark!
Es wird von Gemeindeseite und Befürwortern der "Nahwärme" immer wieder die Wertschöpfung und Bürgergemeinschaft aufgedeutet. Gemeinschaft ist immer gut, ich bin die Letzte, die gegen gemeinschaftliches Leben ist, im Gegenteil - nur in Gemeinschaft lässt es sich gut leben! Aber es muss eine solidarische Gemeinschaft sein - und keine Gemeinschaft, die abhängig macht! Gibt es Schwierigkeiten in Abhängigkeiten ist - auf deutsch gesagt - immer der Kleine der Depp! Wir werden aktuell von unseren Politikern sowieso immer mehr von viel zu vielem abhängig gemacht.
Vor einem Jahr wurden wir Holdersbacher von Gemeindeseite gebeten, das Holdersbachtal in gemeinschaftlicher Eigeninitiative an das öffentliche Abwasserkanalnetz anzuschließen. Wir hätten einen Zuschuss erhalten, den gewaltigen Rest an Kosten und Arbeit auf die Anwohner verteilen und anschließend die gleichen Abwassergebühren bezahlen sollen, wie die Bewohner im Ort. Die Kostenliste für dieses Projekt führte sogar noch gewaltige, von mir sofort widerlegte, Rechenfehler auf! Wir Holdersbacher haben uns gemeinschaftlich gegen dieses Projekt entschieden! Wir werden nur an die öffentliche Kanalisation anschließen, wenn die Gemeinde den Kanal baut! So wird wohl jedes Haus für sich selbst eine Kläranlage bauen müssen aber autark bleiben!
Einer unserer ältesten und weisesten Nachbarn hatte damals gesagt: "Wasser ist kostbar, und Wasser wird in Zukunft Luxus sein! Wir Holdersbacher haben den Luxus eigene und gute Wasserquellen zu besitzen, mit denen wir umgehen können wie wir wollen - und das darf uns "VIELLEICHT" im Jahr auch mehr kosten!"
Nach genauen Berechnungen unsererseits wird es aber in 20 Jahren nicht mehr kosten, sondern weniger, und wir bleiben unabhängig!

Wasser, Strom, Heizung UND demokratische Freiheit - in naher Zukunft, oder eigentlich heute schon, Luxus! Wenn ich dann noch den Luxus habe, über diese Güter verfügen zu können, wie ich will, dann darf mich dieser Luxus auch "vielleicht" mehr kosten!

Donnerstag, 10. Januar 2013

Warme Stube

Heute Morgen ist ein kleines bisschen Winter in das Holdersbachtal zurückgekehrt. In der Nacht hatte es ganz leicht geschneit und als ich kurz vor halb Sieben David an Bahnhof gefahren habe, musste man stellenweise mit glatter Straße rechnen. Vor allem auf den Brücken am Holdersbach sind immer gefährliche Stellen.
So habe ich als erste Arbeit heute Morgen die Holzkiste unter der Ofenbank aufgefüllt und wieder den Kachelofen im Jägerstüble angefeuert, damit es schön warm wird - oder vielleicht sogar heiß? Denn er gibt schon eine Bullenhitze ab und wenn dann noch ein paar Gäste in der niederen Stube sitzen ist es manchmal sogar schon zu warm. Aber den weiblichen Gästen gefällt das meistens und die reisen sich auch förmlich um die Plätze am Kachelofen.
In diesem Moment fängt es auch wieder an: Schneeregen, und richtig Tag scheint es heute auch nicht zu werden. Also gut, wenn es drinnen schön gemütlich ist!





Dienstag, 8. Januar 2013

Großreinemachen

Jetzt war es endlich mal wieder 2 Tage trocken hier im Holdersbachtal und ich konnte meiner Dienstag-Vormittag-Tätigkeit nachgehen: ums Haus herum für Ordnung sorgen.
Zuerst habe ich die Weihnachtsdeko versorgt und dann Berge von Straßendreck, Streugut und Vogelfutter zusammen gefegt. Aber am schlimmsten ist der Silvester-Müll. Am 01. Januar habe ich immer nur Zeit für das Gröbste. Heute bin ich dann gründlicher ran gegangen. Im Garten habe ich einen ganzen Eimer voll verschossener Böller eingesammelt. Die Herren im Hause lassen es halt immer gerne knallen! Aber jetzt ist alles wieder Pikobello und der nächste Schnee kann von mir aus kommen ;-)

Samstag, 5. Januar 2013

Das Märchen von den "Drei-König-Singer"

Es war einmal ein Gasthaus in einem lieblichen Seitental im Schwarzwald, das Jägerstüble.
Jedes Jahr, um den 6. Januar, kehrten dort ein paar Männer der ehemaligen Alten-Herren-Mannschaft des SVO ein, um sich bei gutem Schnitzel und viel Bier von ihrem Wander-Wochenende auf der "Hark" zu stärken, bevor es wieder nach Hause zu Weib und Kinder ging. Die Wirtin vom Jägerstüble musste immer viel Bier im Hause haben und konnte an diesem Tage immer ihre Meisterleistungen im "Bier zapfen" unter Beweis stellen. Die "Alten Herren" waren ein lustiges Völkchen, schäckerten mit der Wirtin, sangen alte Lieder und erzählten tolle Witze - so machte der Wirtin ihr hartes Leben Spaß! Viele Jahre zuvor hatte sie diese Männer die "Drei-Königs-Singer" getauft und so freute sie sich in jedem neuen Jahr auf die Wandersmänner.
Anno 2013, am 05. Januar trudelten diese Herren wieder in ihrem Jägerstüble ein und alle freuten sich sogleich über den kleinen Weihnachtsbaum, der am kleinen Fensterlein stand: "Isch des aber ä scheener Chrischtbaum!". Die Wirtin wunderte sich sehr, dass Männer ihre Weihnachtsdekoration bewunderten - das war nicht alltäglich! Schnell begann sie kleine Biergläser mit goldenem Hopfennektar zu füllen, löschte damit den Männern ihr erster Durst, bestellte beim Koch die gewünschten Schnitzel für die Mannschaft und musste sich sogleich um die nächste Runde Biere kümmern. Zwischen den Geschichtchen und Witzen der Männer kam aber immer wieder dieser Spruch: "Isch des aber ä scheener Chrischtbaum!"
Als die Schnitzel verdrückt waren deuteten die Burschen wieder auf den kleinen Weihnachtsbaum mit dem selben Satz: "Isch des aber ä scheener Chrischtbaum!"
Irgendwann wurde es der geduldigen Wirtin zu bunt und sie fragte einfach, warum die Männer heute denn ihren Christbaum so schön fanden. Worauf einer ihr erklärte, dass es im Allgäu und in Teilen von Schwaben Brauch sei, in der Weihnachtszeit seine Nachbarn zu besuchen und deren Christbaum zu "loben". Dafür erhält man dann einen Schnaps. Und diesen Brauch hätten besagte "Alte Herren" am vorigen Abend auf der "Hark" ausprobiert und doch wirklich jedes Mal einen Schnaps vom Wirt erhalten. Und natürlich erfolgte nach diesem Berichte auch gleich in einstimmigem Chor ein: "Isch des aber ä scheener Chrischtbaum!"
Die Wirtin wollte natürlich dem Harkbauer in nichts nachstehen und schenkte eine Runde besten Williams Christ für die Männer ein, die ihn dankbar annahmen.
Als sie sich Stunden später den Rucksack umschnallten und sich auf den Heimweg machten, musste einer von ihnen noch einmal der Wirtin ihr "Christbaum loben", welche daraufhin sich das Bäumchen schnappte, es dem netten Herrn in die Arme drückte und sagte: " Nimm's halt mit, wenn's d'r so g'fallt!". Der Wandersmann, den Baum unterm Arm, verließ unter lautem Gelächter der anderen Gäste das Wirtshaus und die restlichen hübschen Kerle trotteten hinterher Tal abwärts.

Und, wie jedes Jahr, wenn die Burschen das Holdersbachtal hinaus wankten, kehrten sie auf halber Strecke noch bei "Gerhard" ein, einem Ex-Kicker-Kameraden. Dort wollten sie dieses Jahr seiner holden Frau einen Weihnachtsbaum überreichen, meinten sie! Das freute die Wirtin sehr, denn Gerhard würde ihr garantiert das Bäumchen wieder bringen, wenn er das nächste Mal zum Hopfentrunk ins Jägerstüble kommen wird ;-)
Aber die AH-Herren werden sicher auch ihre Tradition einhalten und marschierten kurz vor dem Tal-Ende noch bei "Jakob" durch die Hintertür in's Haus und durch die Küchentür wieder raus in Richtung Dorf. "Jakob" freute sich jedes Jahr über den kurzen Marsch durch seine Küche!
Und wenn die "Alten Herren" nicht gestorben sind, dann leben sie auch nächstes Drei-König-Fest noch und werden die Wirtin im Holdersbachtal wieder erfreuen!

Da stand er einmal - der Chrischtbaum!

Donnerstag, 3. Januar 2013

Für David

Zu Deinem Geburtstag will ich mich, pünktlich um Mitternacht, mit diesem Video Deiner Lieblings-Band bei Dir bedanken! Gerade in der Gastronomie ist das Familienleben alles andere als einfach. Deshalb bin ich unheimlich froh, dass Du trotzdem, mit jetzt 19 Jahren, immer noch am liebsten "zu Hause" bist. Du bist für mich ein "Fels in der Brandung". Gerade wenn man keinen privaten Freundeskreis hat (Berufsbedingt!) ist so ein Fels unheimlich wichtig.

Danke für Dein Lachen!
Danke, dass Du mich immer wieder zum Lachen bringst!
Danke, dass Du immer zu Deiner eigenen Meinung stehst, egal was die Anderen dazu sagen!
Danke für Deine Hilfe, immer wenn es "brennt"!
Danke für Deine Ehrlichkeit!
Danke, dass Du immer für mich da bist, wenn ich jemanden zum Reden brauche!
Danke, einfach für Alles, an den besten Sohn, den man sich wünschen kann!

Ich wünsche Dir alles Liebe und viel, viel Glück für Deinen weiteren Lebensweg!
Nichts bleibt für immer... aber ich werde immer für Dich da sein!



Handy gut, alles gut?

Jetzt bin ich im Jahr 2013 angekommen, twittere, poste und blogge seit mehr als 3 Jahren, habe mir diesen Sommer eine gute Kamera geleistet, weil gute Fotos von unseren Gerichten in den Sozialen Netzwerken am besten ankommen, und vor kurzem kam noch ein kleines Laptop dazu, um flexibler arbeiten zu können. Aber ein Handy habe ich in meinem Leben noch nie besessen! Wirklich! Am Ruhetag bin ich froh, wenn ich nicht erreichbar bin und die anderen Tage bin ich ja immer im Jägerstüble, und dort gibt es doch tatsächlich Festnetz ;-)
Wie eifrige Jägiblog-Leser wissen, war ich im November in Oberstaufen wandern. Und dort hat mir dann zum ersten Mal ein Handy gefehlt! Wenn man so alleine auf verwunschenen Pfaden unterwegs ist, wäre man doch froh gewesen etwas im Rucksack zu haben, was einem mit der "Außenwelt" verbindet - im Notfall!
O.k. - zuerst muss man natürlich Empfang haben, und ich hatte auch immer im Hotel Bescheid gegeben, wo ich hin marschiere, damit jemand wusste, wo er mich vielleicht suchen muss, falls ich Abends nicht an meinem Platz sein sollte.
Dann war da noch das Treffen mit Kurdirektor und Landhaus Nagelfluh. Da saß ich nun im Straßen-Cafe mitten in Oberstaufen, links und rechst von mir - real -  meine beiden virtuellen Freundinnen, die mich gleich für meine Internet-Tätigkeiten lobten und dann zückten Beide erst mal ihre Smart-Phones und "checkten ein"! Ähm..., nur ich checkte nirgends ein, denn ich besaß kein Handy - und das als erfolgreiche "Social-Media"-Nutzerin, die alle Internet-Tätigkeiten gerne selbst in die Hand nimmt ;-)

Langer Rede, kurzer Sinn! Ich habe mir zu Weihnachten ein Smart-Phone gekauft! Ein kleines süßes GALAXY S III mini! Jetzt bin ich damit beschäftigt mir beizubringen, wie das Ding funktioniert und dann freue mich schon auf das erste Mal "einchecken" ;-)










Dienstag, 1. Januar 2013

Silvester

Den Kurpfälzer Hausgäste, die uns jedes Jahr von Weihnachten bis Neujahr beglücken, geht es an Silvester immer gut: zuerst gibt es eine kleine Vorspeise, Riesengarnele mit Tomatenbruchetta. Dann eine Flädlesuppe, zum Hauptgang ein Rinderfilet an Pfefferrahmsoße mit gegrillter Entenleberscheibe, grünem Spargel und Kartoffelgratin. Zum Dessert unsere beliebten gefüllten Quarkknödel mit Vanillesoße.

Später gab es noch eine selbstgebackene Neujahrs-Brezel mit frischer Bauernbutter, die ein Stammgast spendiert hat.
Unser Stammtisch ist voll mit lieben Nachbarn, von denen einer jedes Jahr an Silvester seinen Geburtstag bei uns feiert. Und der Rest der Gaststube ist immer ausgebucht mit a la carte-Gästen, die vor Mitternacht wieder ins Dorf marschieren.

Um Mitternacht bekommt jeder ein Glas Sekt von uns zum anstoßen und Sohn David hat mit seinen Kumpels, die mit ihm zusammen unterm Dach feiern, ein super-tolles Feuerwerk los gelassen. Danke, David!

Jetzt ist halb drei am Neujahrs-Morgen, schnell aufräumen und Frühstück eindecken, Zimmer-Rechnungen schreiben, denn morgen reisen die Kurpfälzer ab, und dann ist Feierabend!
Der Neujahrs-Tag ist immer nochmal Großkampftag, aber dann am Mittwoch RUHETAG - endlich!

Ich wünsche allen meinen Blog-Lesern ein gutes Neues Jahr!
Ich würde mich riesig freuen, wenn Ihr mir auch 2013 treu bleibt!