Unser Zimmermädchen geht in Mutterschutz! Nach der Erziehungspause wird sie ihren Job bei uns nicht mehr antreten, da sie weiter weg gezogen ist und die tägliche Fahrt nach Oberharmersbach sich nicht lohnen würde. Schade, denn Anna hat gut zu uns gepasst!
Aber zu einem Abschied gehört auch immer ein neuer Anfang und ich freue mich riesig ab kommenden Montag unsere neue Hausfee Karin begrüßen zu dürfen! Über sie berichte ich Euch demnächst, muss mich ja erst vergewissern, ob es ihr auch Recht ist, wenn ich hier über sie schreibe ;-)
Tschau Anna, alles Gute für Dich und Deine kleine Familie und Danke für ein gutes 3/4 Jahr in unserem Team!
Wirtin Sonja schreibt Geschichten aus ihrem Leben, über ihre Arbeit im Gasthaus Jägerstüble in Oberharmersbach im Schwarzwald und über ihre Ansichten.
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Donnerstag, 20. Oktober 2011
Dienstag, 4. Oktober 2011
Post vom Bürgermeister
Wir haben heute Post vom Bürgermeister erhalten! Zur Erinnerung, ich habe im Juni einen Leserbrief und einen Blogartikel über das Fremdenverkehrsdefizit von Oberharmersbach veröffentlicht, siehe http://jaegerstueble.blogspot.com/2011/06/gedanken-zum-fremdenverkehrsdefizit-von.html und im Juli haben wir unsere "Vereinbarung über den Vespertaler" gekündigt.
Hier unser Kündigungschreiben:
Sonja Wurth Martin Wurth
siehe auch meinen Blogartikel http://jaegerstueble.blogspot.com/2011/06/vespertaler.html
Hier nun, nach 3 Monaten, die Anwort vom Bürgermeister Siegried Huber, Oberharmersbach:
"Bürgermeister Siegfried Huber, Aktenzeichen: 123.1;792.21 - sh/mw, Datum 27.09.2011:
Kündigung der Vereinbarung über den "Vespertaler" vom 15.11.2004;
Ihr Schreiben vom 01.07.2011;
Sehr geehrte Frau Wurth,
Sehr geehrter Herr Wurth,
ich bestätige den Eingang Ihres o.g. Schreibens und die Kündigung der Vereinbarung über den "Vespertaler" mit Wirkung zum 31.12.2012.
Wir bedauern Ihre Entscheidung, denn dies führt auch dazu, dass wir nun an die abholenden Gäste transportieren müssen, dass der ausgegebene Vespertaler in Ihrer Gaststätte nicht einlösbar ist.
Qualität hat seinen Preis und keine Qualität kostet Kunden, da gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht. Jeder ist jedoch für sein eigenes Unternehmen verantwortlich.
Man kann zwar immer wieder transportieren, aber letztendlich leigt es am Unternehmer selbst, seine Entscheidungen zu treffen, die sicherlich in dem einen oder anderen Fall verbesserungsfähig sind.
Mit Ihrer Kündigung tragen Sie allerdings nicht zur Reduzierung unseres Defizits im Fremdenverkehr bei. Denn Ihnen müsste bekannt sein, dass die Freieintritte ins Freibad, das freie Fahren mit Bussen und Bahnen im Schwarzwald (Konus) und auch der Gemeindeanteil an der Finanzierung des Vespertalers zu 100 % über die Kurtaxe refinanziert wird.
Sie führten auch insbesondere immer wieder Defizit und Inflation an.
Die unserem Hause, im Rechnungssystem abgelegten Gaststätten-Rechnungen zeigen, dass gerade die Preise in der Gastronomie und hier explizit auch im Getränkebereich in den letzten 10 Jahren enorm gestiegen sind.
Wenn man den Getränkepreis für ein Apfelschorle in einer Oberharmersbacher Gaststätte herausgreift, dann ist im Zeitraum von 1998 bis 2011 der Preis für ein Apfleschorle um 90,2 % gestiegen, was sicherlich nicht unbeachtlich ist.
Ich wünsche Ihnen von hier aus weiterhin eine erfolgreiche Arbeit im Tourismus.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Huber,
Bürgermeister"
Daraufhin musste ich ihm antworten und habe heute eine E-Mail an ihn gesendet (Diese Mail stellt kein amtliches Schreiben dar, weshalb ich ihn per Du anspreche da wir schon immer per Du waren):
Hier unser Kündigungschreiben:
Gemeinde Oberharmersbach
Siegfried Huber
Dorf 30
77784 Oberharmersbach
Betr.: Kündigung der Vereinbarung über den „Vespertaler“ vom 15.11.2004.
Sehr geehrter Herr Huber!
Hiermit kündigen wir obige Vereinbarung fristgerecht, laut § 7 des Vertrages vom 15.11.2004, zum 31.12.2012.
Wir haben eine sehr knappe Kalkulation, so dass wir uns einen Rabatt von durchschnittlich 10 % nicht leisten können.
Unser Haus ist bekannter Weise sehr gut geführt, so dass solche Aktionen sowieso unnötig sind.
Erwiesener Maßen hat es seit der Einführung des „Vespertalers“, außer im 1. Jahr, auch keine Steigerung der Tourismuszahlen in Oberharmersbach gegeben. Im Gegenteil, 2010 sind die Zahlen gewaltig rückläufig gewesen.
Von der Steigerung der Familien, die in den Ferienwohnungen auf den Bauernhöfen ihren Urlaub verbringen, profitieren wir als Gastronomen am wenigsten.
Wir bitten um schriftliche Bestätigung dieser Kündigung und verbleiben mit freundlichen Grüßen
Hier nun, nach 3 Monaten, die Anwort vom Bürgermeister Siegried Huber, Oberharmersbach:
"Bürgermeister Siegfried Huber, Aktenzeichen: 123.1;792.21 - sh/mw, Datum 27.09.2011:
Kündigung der Vereinbarung über den "Vespertaler" vom 15.11.2004;
Ihr Schreiben vom 01.07.2011;
Sehr geehrte Frau Wurth,
Sehr geehrter Herr Wurth,
ich bestätige den Eingang Ihres o.g. Schreibens und die Kündigung der Vereinbarung über den "Vespertaler" mit Wirkung zum 31.12.2012.
Wir bedauern Ihre Entscheidung, denn dies führt auch dazu, dass wir nun an die abholenden Gäste transportieren müssen, dass der ausgegebene Vespertaler in Ihrer Gaststätte nicht einlösbar ist.
Qualität hat seinen Preis und keine Qualität kostet Kunden, da gebe ich Ihnen uneingeschränkt recht. Jeder ist jedoch für sein eigenes Unternehmen verantwortlich.
Man kann zwar immer wieder transportieren, aber letztendlich leigt es am Unternehmer selbst, seine Entscheidungen zu treffen, die sicherlich in dem einen oder anderen Fall verbesserungsfähig sind.
Mit Ihrer Kündigung tragen Sie allerdings nicht zur Reduzierung unseres Defizits im Fremdenverkehr bei. Denn Ihnen müsste bekannt sein, dass die Freieintritte ins Freibad, das freie Fahren mit Bussen und Bahnen im Schwarzwald (Konus) und auch der Gemeindeanteil an der Finanzierung des Vespertalers zu 100 % über die Kurtaxe refinanziert wird.
Sie führten auch insbesondere immer wieder Defizit und Inflation an.
Die unserem Hause, im Rechnungssystem abgelegten Gaststätten-Rechnungen zeigen, dass gerade die Preise in der Gastronomie und hier explizit auch im Getränkebereich in den letzten 10 Jahren enorm gestiegen sind.
Wenn man den Getränkepreis für ein Apfelschorle in einer Oberharmersbacher Gaststätte herausgreift, dann ist im Zeitraum von 1998 bis 2011 der Preis für ein Apfleschorle um 90,2 % gestiegen, was sicherlich nicht unbeachtlich ist.
Ich wünsche Ihnen von hier aus weiterhin eine erfolgreiche Arbeit im Tourismus.
Mit freundlichen Grüßen
Siegfried Huber,
Bürgermeister"
Daraufhin musste ich ihm antworten und habe heute eine E-Mail an ihn gesendet (Diese Mail stellt kein amtliches Schreiben dar, weshalb ich ihn per Du anspreche da wir schon immer per Du waren):
Hallo Siegfried!
Vielen Dank für die schriftliche Bestätigung unserer
Kündigung der Vereinbarung über den „Vespertaler“ vom 15.11.2004!
Dass die Gemeinde unsere Entscheidung bedauert ist uns klar,
aber das "Transportieren" an die abholenden Gäste ist kein Aufwand für die
Gemeinde, da die Gäste eine Liste mit den teilnehmenden Gasthäuser erhalten.
Auf dieser Liste braucht Ihr uns einfach nicht mehr ein zu tragen und schon ist
dieses „Problemchen“ gelöst.
Du schreibst auch, dass jeder für sein eigenes Unternehmen
selbst verantwortlich ist und daher ist es uns ja auch freigestellt, obige
Vereinbarung zu kündigen.
Auch geben wir Dir Recht, dass es in einem Unternehmen immer
Entscheidungen geben kann, die verbesserungsfähig sind. Unternehmen werden von
Menschen geleitet, und wo Menschen arbeiten werden auch Fehler gemacht. Aber
aus Fehlern kann man immer lernen!
Wie Du weißt, waren wir von Anfang an gegen das Unternehmen „Vespertaler“,
haben uns aber nach Deinem Besuch bei uns, unter Vorbehalt, doch dafür
entschieden. Nach nun mehr als 6 jähriger Teilnahme an diesem Projekt ist es einfach Tatsache, dass sich dieser Vespertaler für uns nicht rechnet.
Dieses haben wir in der schriftlichen Kündigung dargelegt - und
nicht das Defizit des Fremdenverkehrs der Gemeinde!
Das Defizit des Fremdenverkehrs war Thema meines
Leserbriefes!
Aber da Du dieses Thema in Deinem Schreiben auch
angesprochen hast, kann ich Deiner Äußerung, dass der Vespertaler, die Freieintritte
und KONUS durch die Kurtaxe zu 100 % refinanziert sind, nicht zustimmen. Das
sind Finanztechnische Spielereien, die die 150 000 Euro Zuschuss für den
Fremdenverkehr trotzdem nicht hinfällig machen. Wenn man z.B. den Vespertaler
und den Freieintritt weglassen würde, bei gleicher Kurtaxe, kann die Gemeinde
doch damit den Zuschuss reduzieren. Wir müssen an die Zukunft unserer Kinder
denken und da ist doch jeder kleine Vorschlag oder jede Idee überlegenswert und
vor allem müssen wir diskussionsfähiger werden. Ich habe mit meiner Meinung nicht
die Person Siegfried Huber angegriffen sondern die Politik!!! Es kann so nicht
weiter gehen! Vor allem musst Du auch bedenken, dass in der Bevölkerung das
Verständnis für den Freieintritt der Touristen ins Schwimmbad äußerst gering
ist und sehr Viele waren nach meinem Leserbrief überrascht über den „Vespertaler“.
Auch die Bevölkerung ist mittlerweile soweit, dass sie sich Gedanken über den Schuldenberg
macht – Gott sei Dank! Du glaubst nicht, wie viele ältere, politisch
konservative Menschen, von denen sogar früher welche im Gemeinderat waren, sich
äußerst kritisch über die Gemeindepolitik äußern. Vor allem im Fremdenverkehrsbereich.
Zu guter Letzt muss ich dir noch die Preiserhöhung beim
Apfelschorle nach den Preisen vom Jägerstüble wiederlegen: 1998 hat im
Jägerstüble das 0,2 l. Apfelschorle 2,30 DM gekostet, das sind umgerechnet 1,18
Euro. Heute kostet es 1,60 Euro, das ist keine Preissteigerung von 90,2 % sondern von 35,59 %!!! Ich denke, dass die wenigsten Wirte von Oberharmersbach sich eine Preissteigerung von 90 % leisten konnten.
Aber vielleicht haben die deutschen Politiker auch einfach nur
ein Rechenproblem ;-)
Wir wünschen dir eine erfolgreiche Arbeit im Rathaus und vielleicht
ein bisschen mehr Offenheit für Diskussionen und Vorschläge aus der
Bevölkerung.
Schönen Tag!
Sonja und Martin
Jägerstüble
Was meint Ihr dazu? Liegen Martin und ich so falsch, wenn wir uns Gedanken um die Gemeindefinanzen machen? Vorallem, wenn wir immer wieder feststellen, dass unsere Politiker nicht rechnen können? Und überhaupt, reagiert man als Bürgermeister so auf eine Kündigung einer Vereinbarung?
Freue mich über Eure Meinung hierzu!
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